<<Ben schrieb vor einiger Zeit::>// ...()....Zu den
Überziehungslimiten
hatte ich mich vor Ewigkeiten schon mal dahingehend geäußert,
dass ich
nicht glaube, dass die einen großen Beitrag zur "Geldmenge"
leisten, weil
die Zinsen für's Überziehen so Scheisse hoch sind. Wer
sein Konto immer in
den Miesen hat, der macht doch permanent Extraverluste. Klar gibt
es Leute
denen das am A... vorbeigeht, aber sind das so viele? Es
wäre *echt* mal
interessant, darüber konkrete Zahlen zu haben, seufz//.
<Robert antwortete damals: Zahlen gibt's nicht.........
In der Schweiz gibt es eine bankenstatistische Erhebung der
SNB[Schweizerische Nationalbank=ZB], die als Statistik namens "Banken
in
der Schweiz" veröffentlicht wird. Dort findet man allerhand
Zahlen über
Bankaktivitäten. Mit einer Ausnahme: Zahlen zu noch offenen
"Überziehungslimiten". Diese werden separat in einer
andern SNB-Statistik
veröffentlicht, die mir bis vor Kurzem nicht bekannt war,
welche
"Bankenstatistische Erhebungen" heisst. Die Wortverwirrung
lässt grüssen,
und ich bin prompt darüber gestoplert. Es gibt also
Zahlen und wie ich
denke eindrückliche Zahlen.
In der Deutschen Fachliteratur -z.B. bei North et al.- wird der
Begriff
"Konto überziehen" so gebraucht, wie ich es immer geschildert
habe. Zum
Beispiel: Ein Angestellter[eine Firma] kann das Lohnkonto[Kontokorrent]
überziehen und wenn es überzogen ist, noch weiter überziehen,
eben bis zur
vereinbarten Überziehungslimite, auch Kreditlinie/Kreditlimite
genannt.
Beim neusten Obst/Hintner, der Mutter aller Fachbücher über's
Geldsystem ,
wird der Begriff "überziehen" widersprüchlich
gebraucht. Einmal analog
zu North et al. bei dem einen Experten, das andere mal meint ein
anderer
Experte mit "Überziehen" *nur* das Überschreiten der
Kreditlimite/Kreditlinie.
In der Schweiz selber wird der Begriff "Konto überziehen"
in der
Fachliteratur i.d.R. gemieden, obgleich er auch in der Alltagsprache
üblich ist und praktisch Otto Normalverbraucher als EC-Karteninhaber
i.d.R.
eine Überziehungslimite von 5000.- CHF auf seinem Lohnkonto
hat. Ich werde
oft den Eindruck nicht los, dass die Ökonomen sich eben *nicht*
klar und
allgemein verständlich ausdrücken *w o l
l en*. [Seufz]
Wie dem auch sei, hier ein paar Zahlen zu Kreditlimiten[werden
nicht
bilanziert] und überzogenen Kontoständen[in Bankbilanz
aktiv, bei Nichtbank
passiv] bezogen auf die Schweiz/Inland alle Sektoren/alle Banken:
Kreditlimiten
davon benützt
[Kreditlinien]
[=überzogene Kontostände]
Datum Mio CHF
Mio CHF
1985.12 366914
283609
1986.12 407082
309808
1987.12 457053
341332
1988.12 517884
384263
1989.12 587321
442003
1990.12 625891
481295
1991.12 655076
505195
1992.12 652924
516981
1993.12 670032
523401
1994.12 686266
538799
1995.12 690530
552560
1996.12 695749
564962
1997.12 697645
569606
1998.12 709584
572923
1999.12 705450
594883
Siehe:
http://www.snb.ch/d/daten/bankmonat/daten_u_sta.html
Dann "Kreditstatistik" anklicken.
Dort auch einen Blick werfen auf [wichtig]
"Grundlagen der bankenstatistischen Erhebungen"
Nota bene: Zum Vergleich: Die Differenz zwischen "Kreditlimiten"
und
"überzogenen Kontoständen" beläuft sich etwa auf
das dreifache der ZBGM;
oder etwa auf 2/3 des bargeldlosen Teils von M1; oder auf
nicht ganz ein
Drittel des Schweizer Jahres-BIP'. In der Schweiz gibt's etwa 300'000
Firmen, wovon 50'000 Firmen in schweren finanziellen Nöten
sind; sprich
Firmen, die nahe an der Kreditlimite operieren müssen und
in permanent
gravierenden Liqiuditätsschwierigkeiten stecken. Wieviele
Firmen sonst noch
mit mehr oder weniger überzogenem Kontokorrent arbeiten, weiss
ich nicht.
Kommentare?
Grüsse
Robert aus Romanshorn