Liebe NewMoney-Runde,

ich habe endlich ein dünnes, intelligentes und auf dem neuesten
Stand der Diskussion befindliches Buch gefunden: Peter Koenigs
"30 Lies about Money". Momentan gibt es das Buch leider nur
auf englisch, an einer deutschen Übersetzung im Conzett-Verlag
gearbeitet (Verlag von «Der Mythos vom Geld - die Geschichte der Macht»
von Stephen Zarlenga).

Der Conzett-Verlag unterstützt mit vielerlei Aktivitäten die
Geldaufklärung. Neben vielen wichtigen Büchern (siehe die schöne
Internetseite www.conzett.ch, Link "Bücher über Geld") hat
Jörg Conzett ein offensichtlich sehr besuchenswürdiges Geldmuseum
in Zürich eingerichtet: www.moneymuseum.com, offen am Dienstag
Mittag. Lt. Stephen Zarlenga mit einer breiteren Abdeckung als
das Britische Museum! Unbedingt mal anschauen.

Aber zurück zum eigentlichen, dem Buch. Details über das Buch
mit einem Link zu dessen Erwerb ist auf:
http://www.iuniverse.com/bookstore/book_detail.asp?&isbn=0-595-29236-4
zu finden. Inbesondere kann man dort in etliche Seiten rein-
schmökern.

Man merkt, es ist von jemandem geschrieben, der auf echte Aufklärung
aus ist, denn er läßt auch etliche populäre Geldreformer-Lügen nicht
einfach stehen. Peter Koenig ist damit auf einem hohen Wissenstand,
und läßt insbesondere kaum einen Aspekt aus. Das ist von unschätz-
barem Wert. Gleichzeitig verzettelt er sich nicht. Er schreibt sehr
flüssig und mit viel Humor. Und: er bringt viele wichtigen
psychologische Ebenen hinzu.

Man muß Peter Koenig z.B. nicht mehr erklären, daß Geldschöpfung statt-
findet, daß Schulden nicht "schlecht" seien, daß nicht jeder gleichzeitig
Profit machen kann, daß die Güte des Wirtschaftens in GNP gemessen wird,
daß Geld nicht von Regierungen herausgegeben wird, usw. usf.

Das ist einfach G-E-N-I-A-L! Man kann dieses Buch Leuten, die sich für
Geld interessieren einfach in die Hand drücken. Die 115 dünn bedruckten Seiten
kann man an einem längeren Abend lesen. Es ist sehr befreiend, daß
es dieses Buch gibt. Kein Magenweh wie bei Kennedy, Creutz und vielen
anderen trübt die Lektüre, weil hier nicht naiv an das Thema
herangegangen wird. Nein, die volle Packung Geldkritik ohne zuviel
und zuwenig. Hoffentlich wird die deutsche Übersetzung ähnlich flüssig
und witzig.

Die dreißig Lügen, welche er beleuchtet sind die folgenden:
1. The lie of many happy returns
2. Money is power
3. Debt is bad
4. You need a certain minimum amount of money to be happy
5. The best products and services make the most money
6. With money you secure and provide for your existence
7. Money is security
8. Money is created by governments and central banks
9. The money in circulation is created through minting coins and printing notes
10. Money is backed by gold or some other valuable commodity
11. The health of a country may be accurately judged by looking at its GNP and other economic statisticcs
12. The lie of where money is
13. The love of money is the root of all evil
14. The lie of the rich and the poor
15. Money is freedom
16. Work and earn money, to do what you want
17. You need money, a business plan, capital and a budget to start a project
18. Everyone can make profit
19. To sustain itself a business needs to make profit
20. The price of goods and services is mainly composed of the costs of providing them
21. Money is independence
22. Money is dependence
23. Your pensions and savings will guarantee you a peaceful old-age
24. The monetary reformers lie No. 1: Speculative transactions
25. The monetary reformers lie No. 2: Income from work is better than unearned income
26. Money comes when you give it away
27. The lies about abundance
28. Money is the problem, money is the solution
29. Money is not important...but makes life easier
30. Money is ... whatever you think it is
31. Men handle money better than women.

Wie gesagt: unbedingt lesenswert, wer sich an englische Literatur heran-
traut. Die dt. Übersetzung kann gar nicht so gut werden. Ihr werdet eure
helle Freude an dem Buch haben.


Grüße,
Dieter Braun